Poesie

Montag, 6. Februar 2006

rose ausländer

Februar

Im Schneehemd
fallen flüchtende Engel
aus den Wolken

Wir schwimmen
im Strom
ihrer gebrochenen Flügel
Eistränen
an den Wimpern

Der Wind
bläst die Posaunen

Pablo Neruda

„Wie lange lebt der Mensch, letzten Endes?
Lebt er tausend Tage oder einen einzigen?
Eine Woche oder mehrere Jahrhunderte?
Für wie lange stirbt der Mensch?
Was bedeutet „Für immer“?“

Montag, 30. Januar 2006

Else Lasker –Schüler

„Immer kommen am Morgen schmerzliche Farben,
die sind wie Deine Seele.
O, ich muss an dich denken,
und überall blühen nur traurige Augen.
Und ich habe dir doch von den großen Sternen erzählt,
aber du hast zur Erde gesehen.
Nächte wachsen aus meinem Kopf,
ich weiß nicht, wo ich hin soll.
Ich träume so leise von dir,
weiß hängt die Seide schon über meinen Augen.
Warum hast nicht um mich
die Erde gelassen – sage?“

Donnerstag, 26. Januar 2006

Ernst Ferstl

"Du musst mich
mich
sein lassen.

Ich muss dich
dich
sein lassen.

Nur das Miteinander,
das dürfen wir
nie
sein lassen."

Mittwoch, 25. Januar 2006

Rainer Maria Rilke

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Erich Fried

„Widmung“

"Schreiben
um zu leben
wäre fast so arg
wie leben
um zu schreiben

aber etwas
noch schreiben
um es dann
dir
zeigen zu können

könnte einem fast
doch noch
leben helfen.“

Giocanda Belli

„Im Keller“

„Übermäßiges Lieben
Herzen wie grüne Bäume
oder Kamelkarawanen
heben in mir
einen großen Keller der Traurigkeit aus.
Wie der Dunst feuchter Höhlen
voll gestapelter Weinfässer
zerschneidet der Hauch der Traurigkeit
die Luft
und hüllt mich ein in seine Dämpfe.
So kommt es dass ich manchmal
den netten Menschen verlasse
den ich meistens bewohne
und mich in eine Frau verwandle
die ihre Kleider zerreißt
im Schatten.“

Gertraud Schleichert

„ich will nicht
berechenbar sein
einordenbar
darstellbar
meine funktionen
plätschern zwischen sumpfdotterblumen
mein koordinatensystem
kann lachen
ich bin die primzahl
die sich ständig teilt
ich wehre allen
außer den anfängen“

Montag, 16. Januar 2006

Michel Houellebecq

„Als ich heute abend durch Venedig ging
Habe ich wieder an dich gedacht, liebe Lise.
Ich hätte dich gern geheiratet
In der goldenen Kirche.

Die Leute gehen fort, die Leute verlassen einander
Sie wollen ein bisschen zu schnell leben
Ich fühle mich alt, mein Körper ist schwer
Es gibt nicht anderes außer der Liebe.“

Mittwoch, 4. Januar 2006

Engel, Juni 2005

„magst du meine traumspirale sein?
dich nächtens um mich drehen?
und mich eingewickelt zurücklassen
am tage."

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