Poesie

Dienstag, 27. Juni 2006

Wislawa Szymborska

„Glückliche Liebe. Ist das normal
und ernstzunehmen und nützlich –
was hat die Welt von zwei Menschen,
die diese Welt nicht sehen?

Zu sich erhoben ohne jedes Verdienst,
die ersten besten von einer Million, allerdings überzeugt,
es habe so kommen müssen – als Preis wofür? für nichts.
Von nirgendwo fällt Licht –
weshalb gerade auf die und nicht andre?
Beleidigt es nicht die Gerechtigkeit? Ja.
Verletzt es nicht alle sorgsam aufgetürmten Prinzipien,
stürzt es die Moral nicht vom Gipfel? Es verletzt und stürzt.

Seht sie euch an, diese Glücklichen:
Wenn sie sich wenigstens verstellten,
Niedergeschlagenheit spielten, damit die Freunde auf ihre Kosten kämen!
Hört, wie sie lachen – kränkend.
Mit welcher Zunge sie sprechen – scheinbar verständlich.
Und diese Zeremonien, Zierereien,
die findigen Pflichten gegeneinander –
es ist wie eine Verschwörung hinter dem Rücken der Menschheit!

Schwer zu ahnen, was geschähe,
machte ihr Beispiel Schule,
worauf Religion und Dichtung noch bauen könnten.
Was hielte man fest, was ließe man sein,
wer bliebe denn noch im Kreis?
Glückliche Liebe. Muss das denn sein?
Takt und Vernunft gebieten, sie zu verschweigen
wie einen Skandal in den besseren Kreisen des Lebens
Prächtige Babies werden ohne ihr Zutun geboren.
Sie könnte die Erde, da sie so selten vorkommt,
niemals bevölkern.

So mögen alle, denen die glückliche Liebe fremd ist,
behaupten, es gäbe sie nicht.

Mit diesem Glauben leben und sterben sie leichter.“

Donnerstag, 22. Juni 2006

Robert Eduard Prutz

"Sie sähn es gern, ich würde kirre
und beugete mich niederwärts;
sie machten gern mein tapfres Herz
in seinem stolzen Glauben irre.

Sie sagten mir: Es ist vergebens,
du änderst nicht den Lauf der Welt;
Knecht bleibt sie doch! Und dir vergällt
hast du den Sommer deines Lebens.

Wohl, sei es so! Sich fügen lerne,
wem Fügsamkeit genügen kann,
auch Demut schmücket ihren Mann:
Ich aber folge meinem Sterne!

Da hilft kein Rat, da ist kein Wählen,
ich kann nicht anders, wollt' ich auch:
Die Freiheit ist mein Lebenshauch,
sie ist die Seele meiner Seelen!

So laßt mich meine Bahn vollenden,
wie sie auch sei, mein Ziel ist mein;
ja, sollt' es auch ein Irrweg sein,
ich will ihn doch mit Ehren enden."

Dienstag, 20. Juni 2006

Oktay Rifat

„Mein Brot auf dem Knie.
Die Sterne ferne, ganz ferne.
Ich esse mein Brot, die Sterne betrachtend,
ich bin so versunken, dass ich – sieh mal an! –
mich manchmal irre und statt meines Brotes
Sterne verzehre.“

Freitag, 16. Juni 2006

Ernst Ferstl

Für viele Menschen
hängt ihr Glück
von tausenden Dingen ab.
So fehlt ihnen
logischerweise
immer irgendetwas
zum Glücklichsein.

Wenn sie ihr Glück
allein von der Liebe
abhängig machen würden,
könnten sie ihr Glück
in tausenden Dingen
entdecken.

Dienstag, 13. Juni 2006

Pablo Neruda

„ (…) Ach, mein Leben,
nicht nur das Feuer brennt zwischen uns,
sondern das ganze Leben,
die schlichte Geschichte,
die schlichte Liebe
einer Frau und eines Mannes,
die allen anderen gleichen.“

Montag, 12. Juni 2006

Ernst Wilhelm Lotz

Die Nächte explodieren in den Städten,
Wir sind zerfetzt vom wilden, heißen Licht,
Und unsre Nerven flattern, irre Fäden,
Im Pflasterwind, der aus den Rädern bricht.
In Kaffeehäusern brannten jähe Stimmen
Auf unsre Stirn und heizten jung das Blut,
Wir flammten schon. Und suchen leise zu verglimmen,
Weil wir noch furchtsam sind vor eigner Glut.
Wir schweben müßig durch die Tageszeiten,
An hellen Ecken sprechen wir die Mädchen an.
Wir fühlen noch zu viel die greisen Köstlichkeiten
Der Liebe, die man leicht bezahlen kann.
Wir haben uns dem Tage übergeben
Und treiben arglos spielend vor dem Wind,
Wir sind sehr sicher, dorthin zu entschweben,
Wo man uns braucht, wenn wir geworden sind.

Samstag, 22. April 2006

e.e.cummings ***new LOVE!

suppose
Life is an old man carrying flowers on his head.

young death sits in a café
smiling, a piece of money held between
his thumb and first finger

(i say "will he buy flowers" to you
and "Death is young
life wears velour trousers
life totters, life has a beard" i

say to you who are silent.-----"Do you see
Life? he is there and here,
or that, or this
or nothing or an old man 3 thirds
asleep, on his head
flowers, always crying
to nobody something about les
roses les bluets
yes,
will He buy?
Les belles bottes----oh hear
, pas chères")

and my love slowly answered I think so. But
I think I see someone else

there is a lady, whose name is Afterwards
she is sitting beside young death, is slender;
likes flowers.

Freitag, 21. April 2006

...

Warum können wir nie
nie glücklich sein?
Weil wir so viele
viele
Gedanken haben
DASS WIR SIE GAR NICHT MEHR ZÄHLEN KÖNNEN.

> michael stavaric <

Donnerstag, 20. April 2006

“Lösung”

“Im Traum
nicht einmal mehr
suche ich
mein verlorenes Paradies
bei dir

Ich erfinde es
besser allein
für mich

In Wirklichkeit
will ich
einfach nur leben
mit Dir so gut
es geht“
Karin Kiwas

Mittwoch, 19. April 2006

...

Dein Mund

ein Schmetterling

im Nacken

Aktuelle Beiträge

Buben Juli 2013
P1000371 (jpg, 4,263 KB)
Brizz - 7. Jul, 19:11
Versäumnis
An einem Mittwoch im Dezember setzte der Zufall uns...
Brizz - 30. Mär, 19:48
Job ist da!
3 Wochen vor Jobs Geburt... 21.10.2009, 16 Stunden...
Brizz - 30. Nov, 15:03
8. Monat
Brizz - 1. Sep, 21:10
growing
even in 6th month much slimmer than my father ; )
Brizz - 25. Jun, 10:42

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Zufallsbild

DSCN5627

Suche

 

Status

Online seit 6761 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Jul, 19:11

Credits


An das Glasmaedchen
An den einzigartigen, wunderbaren Traeumer
An den Engel mit eigenem Rand
An den Ursprung
An die petite Marseillaise
An tha crazy office chick
An ueberall Verstreute
An Verlorenes
Elfchen-Contest
old stuff
Poesie
Willkommen!
Zitate
Zu lesen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren