Dienstag, 19. September 2006

dear summer,

so you’re gone. und hast sovieles mitgenommen. heute zum ersten mal die herbstluft durch die offenen balkontüren hereinkriechen gespürt. hättest du nicht mit aller intensität schon im juli die letzten, innersten eisschichten und winterzweifel weggeschmolzen, ja weggebrannt, ich hätte dir den august nie verziehen. die stadt war eine herdplatte, und irgendwann konnte ich nicht mehr atmen. sommerfieber. dann hast du mir opa genommen. am heißesten tag des jahres. und unzählige wespen hast du mir geschickt, vor meine wohnungstür, in meine träume. das meer hab ich in diesen monaten nicht gesehen, but i don’t blame you. it’s not your fault.
dear summer, i had my doubts. war viel zu oft unzufrieden, mit dir, mit mir. ich werde unsere gemeinsame zeit trotzdem in guter erinnerung behalten. der spaziergang über den naschmarkt in der nacht, die gerüche, barfuß gras spüren, heißen asphalt spüren, staub spüren. du bist so flüchtig, möchtest du nächstes mal nicht ein wenig länger bleiben? ich mag deine abende. niemand macht den geruch der haut so unwiderstehlich wie du. und die himbeeren waren traumhaft! die vielen leeren stunden, die enttäuschung und die unentschlossenheit, all das ist egal, weil er doch geblieben ist. ich dachte, du würdest ihn mir auch nehmen. und ich bin auch gelieben.
dear summer, see you next year. take care. love, n
Brizz - 19. Sep, 12:33

auch du nur ausgeliehen
vom sommer

der wein, die träume
der duft der armbeuge

versteck dich nicht
vorm leben

mein eigener rand - 19. Sep, 14:20

ja, sommer, versteck dich nicht vorm leben, renn nicht schon wieder davon!
Brizz - 20. Sep, 10:38

den sommer meinte ich nicht, eher uns ; )
mein eigener rand - 20. Sep, 12:02

ja das wußte ich doch, aber ich wollte den ball zurückspielen... denn das kann ich so ja nicht auf mir sitzen lassen ;-)
soll sich doch auch mal der sommer ändern!
mein eigener rand - 20. Sep, 19:53

ebenso hart:

es gibt keine kreativen zeiten. entweder man tut was, oder man tut nix.
Brizz - 21. Sep, 07:41

man muss aber auch die zeit dafür haben... oder nimmt man die sich einfach?

am dienstag bei einer lesung von friedrich achleitner gewesen, danach frage aus dem publikum, wann und wie er schreibt, seine antwort: 10 minuten in der früh in der u-bahn, 10 minuten am abend in der u-bahn.

is it that easy?

schreiben ist sowas aufschürfendes - dafür braucht man doch auch oft verheulte stunden und vergebene nächte und morgenrot am balkon und verschütteten wein und haut haut haut und verzweiflung und ruhe und zeit zeit zeit
Brizz - 21. Sep, 08:10

Friederike Mayröcker

auf Knien der Lust Schreib Lust rutschend, pilgernd
auf Knien der Lust bin heute fiebrig in Moll im
Lokal, die welken Rosen im Glas und drauszen
der starre Winter (starrende Winter) was denn was denn solche
Verwegenheit, Wasserschaft, die Fenster vereist mit
Blumen in meinen Duft Nüstern 1 Büschel Mimosen ganz
nah an Augen und Mund und MEGA SEELE drauszen 1
Waldbrausen obwohl die Tannen so weit . . mit den Händ-
chen den grünen Händ-chen (Groszvater immer zupfte
die frischen Ansätze im Frühjahr, um damit
Spiritus oder so). Also die Tannen stehen mit aus-
gebreiteten Armen, sprechen zu mir etwas wie, schau
mich an schau uns an, den Saum des Kleidchens spreizend wie
kl. Mädchen. Ich schreibe an Klaus Reichert 1 alter
Brief : "deine Augen sehr blasz voller Balance, und jeder-
zeit wenn ich sie mir vorstellen will, erscheinen sie mir, usw.", in
Moll im Lokal der Wasserfall ist plissiert, der
Tränenstrom über die aufgeschwollenen Lider. Ich
lege die Platte auf ich vernehme die Stimmen auch
in den Füszen

27.2.05
mein eigener rand - 21. Sep, 13:11

irgendwie ist doch alles kreativ, was man tut. oder eben nicht tut.
ich glaub nicht, dass friedrich achleitner die verheulten stunden so braucht wie wir. wie haben dir seine texte gefallen? ich mag sie gern...
leben halt. dafür ist immer zeit. sollte sein.
weiß auch nicht. komm grad aus der nationalbibliothek, bin hungrig und müde.
;-)
Brizz - 21. Sep, 14:26

war eine nette lesung - hat mir sehr gut gefallen. tat gut.

bin mit süßem vollgestopft, grad mit joh kaffee und zigi gehabt, draußen sonne, innen drin chaos. entscheidungen brodeln auf.

ich umarme dich
mein eigener rand - 21. Sep, 15:31

noch was: amos lee. track 6.

> nothing is more powerful than beauty in a wicked world <

und

> they soak you up, and then they disappear <

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