Montag, 28. November 2005

Der Vater, den ich niemals hatte

Habe Dir Briefe geschrieben, all die Jahre hindurch, habe gehofft und gefleht, wollte, dass Du uns erkennst, uns zeigst, das Du stolz bist. Jede Zeile ohne Sinn. Deine Antwort waren zurückgeschickte, ungeöffnete Kuverts, oft hast Du auch einfach aufgelegt, wenn ich angerufen habe. All die Jahre habe ich einen Vater gesucht, der mir sagt, dass ich so, wie ich bin, in Ordnung bin. Der schätzt, was ich tue. Der meine Träume nicht mit seinem verdammten kalten Realismus erstickt. Der Unterstützung gegeben hätte, all die Jahre hindurch, als Mama todkrank war, als ich soviel verlor, an was ich glaubte. Stattdessen hieltest Du uns immer vor, was bei uns in der Familie schief gelaufen ist. Mittlerweile spucke ich giftige Worte, wenn ich von Dir erzähle, von Deiner Unfähigkeit, Deine Kinder als das zu erkennen, was sie sind. Wir suchten immer nur Deine Hand und Deinen Schutz. Nicht Dein Geld. Das ich all die Jahre auch nicht bekam, obwohl Du wusstest, wie schwer ich mich über Wasser halten konnte. Unsere familiäre Vergangenheit, die für alle Beteiligten eine Qual war, eine Qual voller fehlender Fürsorge und Zuneigung und voller Vertrauensbrüche. Brüche von Vertrauen, das nie definiert wurde. Was heißt es, eine Familie zu sein? Gemeinsam zu wachsen. Muss die Entzweiung sein? Die Entfremdung? Das Einander-Entgleiten? Generationenkonflikt. Unverständnis. Zu wenig Liebe? Zu viel Unsicherheit? Haben wir alle uns gegenseitig in der Entwicklung behindert statt uns dabei zu helfen? Du wolltest uns Kinder nie, hast mit anderen Frauen geschlafen, Ihr habt Euch viel an den Kopf geworfen, Mama und Du, ich kann mich nicht erinnern, Euch jemals glücklich und zufrieden erlebt zu haben, auch jetzt, Jahre nach der Trennung bist Du ein Stück leerer Mensch für mich. Ohne Emotion, ohne Interesse an uns. Was hab ich geweint wegen Dir, all die Jahre hindurch. Es hat alles nichts gebracht. Ich möchte loslassen können. Du bist nicht wichtig in meinem Leben, und doch hast Du irreparable Schäden hinterlassen.

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