Dienstag, 15. November 2005

An die Steine in meinem Weg

Mit der Erinnerung an Deine Haut schlafe ich ein. Unser letzter Kuß liegt Monate zurück. Was brachten mir Deine Tränen damals? Deine Worte wie Speere. Du fühlst nichts mehr für mich. Du führtest mich zu einer Schlucht, nahmst mich fest an der Hand, alles Glück der Erde hast Du mir versprochen. Dann sprangen wir gleichzeitig hinab, ich im tiefen Vertrauen in Dich. Dein Fallschirm öffnete sich bald, ich fiel ins Leere. Deine Gestalt verschwand. Ich kann den Schmerz noch immer nicht ertragen.
Nun bürdest Du mir zuviel Freiheit auf. Deine Berührungen tanzen noch immer auf meiner Haut. Schwarzgetränkte Fragen. Weshalb ist Deine Zuneigung vergangen? In meiner bunten Erinnerung suche ich Deine Hand. Alles trägt Dein Lächeln. Es bohrt sich in meine Augen.
Ich bin so alleine in den Armen eines anderen. Ihre Gesichter verschwimmen zu einem und ihre Körper brechen schwer atmend über mir zusammen. Vor langer Zeit sagte mir jemand, ich würde mit Menschen spielen. Wir spielen alle und pokern hoch. Und verlieren alles, woran wir uns festhielten. Alles zerbrechlich.
Keine Liebe. Und ich drehe das Rad weiter, nur um Dich zu vergessen. Um weitergehen zu können. Und jedes Mal wieder, wenn ich aus einem fremden Bett steige und meine Unterwäsche suche, fühle ich diesen leeren Knoten voller Verzweiflung in mir pochen, der mir ins Fleisch brennt, dass es nur zerstörerische Lust gibt.
Ich lasse mir von ihren unrasierten Küssen das Gesicht zerkratzen. Ich nehme sie auf in meinem Körper, ertrage ihr Bemühen und fühle die Traurigkeit in mir aufsteigen. Ich liege in den Armen fremder Männer und nie merkt einer, wie meine Seele wegen Dir verblutet. All die verrottete Leidenschaft in mir. Du hast mich weggeworfen wie eine angerauchte Zigarette. Mit dem Fuß drauf und totdrehen. Immer tiefer in den Boden. Ich kann noch immer nicht unbeschwert lachen. Ich breche noch immer unkontrolliert in Tränen aus. Ich wache noch immer oft aus intensiven Träumen auf, in denen wir uns zärtlich, lebendig liebten. Wir haben einander getrunken. Ich dachte nicht, dass plötzlich alles vertrocknen würde. Wüste endlos. Wo Liebe blühte. Oder was wir dafür gehalten haben.
Ziehst Dich zurück in Deine Träume von Freiheit. Du hast keine Rücksicht darauf genommen, was uns verband. Auf einmal hast Du Dich verschlossen und alles wurde dunkel. Keine strahlenden Küsse mehr, keine schimmernde Zärtlichkeit. Wir trieben schnell voneinander. Bald schlief ich mit anderen Männern, Du mit anderen Frauen. Wozu? Haben wir einander mit jeder Berührung belogen? Sind wir nur umtriebige Sammler? Sammeln Begegnungen, Blicke, Berührungen? Wie finde ich den Ausweg aus all den verrotteten Versprechen?
wimpernschlag - 23. Nov, 18:57

hallo brizz, habe soeben dein blog entdeckt, stöbere und freue mich! "schreiben ist wie malen", sagte mir ein freund. deine worte berühren mich.

Brizz - 24. Nov, 11:24

wimpernschlag, du freust mich. bald werd ich mehr auf deiner seite stöbern, an einem ruhigeren tag. schöne fotos!

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