Ich bete für unsere Erkenntnisse
„Je älter ich wurde und je schaler die kleinen Befriedigungen mir schmeckten, die ich in meinem Leben fand, desto mehr wurde mir klar, wo die Quelle der Freuden und des Lebens suchen müsse. Ich erfuhr, dass Geliebtwerden nichts ist, Lieben aber alles, und mehr und mehr meinte ich zu sehen, dass das, was unser Dasein wertvoll und lustvoll macht, nichts anderes ist als unser Fühlen und Empfinden. (..) Glück aber war überall da, wo ein Mensch starke Gefühle hatte und diese lebte, sie nicht vertrieb und vergewaltigte, sondern pflegte und genoss. (…) Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. Jede Bewegung unserer Seele, in der sie sich selber empfindet und ihr Leben spürt, ist Liebe. (…) Liebe ist weise gewordene Begierde; Liebe will nicht haben; sie will nur lieben. (…) das Innerste in uns begehrt Glück, begehrt einen vollkommenen Zusammenklang mit dem, was außer uns ist. (…) Für jeden ist das einzig Wichtige auf der Welt sein eigenes Innerstes – seine Seele – seine Liebesfähigkeit. (…)
Solche Erkenntnisse kommen langsam, man windet sich zu ihnen in Spiralen hinaus. Und wenn sie da sind, so ist es, als habe man sie im Sprung, im Nu erreicht. Aber Erkenntnisse sind noch nicht Leben. Sie sind der Weg dazu, und mancher bleibt ewig auf dem Weg.“
Hermann Hesse
Solche Erkenntnisse kommen langsam, man windet sich zu ihnen in Spiralen hinaus. Und wenn sie da sind, so ist es, als habe man sie im Sprung, im Nu erreicht. Aber Erkenntnisse sind noch nicht Leben. Sie sind der Weg dazu, und mancher bleibt ewig auf dem Weg.“
Hermann Hesse
Brizz - 3. Dez, 17:32